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Wertestern-Verleihung an den Christlichen Schulcampus Gera

Am 26. Oktober 2023 hat die WERTESTARTER - Stiftung für christliche Wertebildung den Christlichen Schulcampus Gera mit dem Wertestern ausgezeichnet. Damit würdigt die Stiftung das außergewöhnliche pädagogische Konzept und den Einsatz engagierter Eltern. Nachfolgend Auszüge aus der Laudatio des Vorstandsvorsitzenden Hartmut Hühnerbein.

Ich freue mich, dass ich heute die Ehre habe, die Laudatio zu halten und wir auf einen langen gemeinsamen Weg zurückschauen. Ich habe mich entschieden, heute vor allem die Schülerinnen und Schüler anzusprechen.

Ihr fragt, warum bekommen wir den Wertestern? Die Antwort ist ganz einfach: Einen Stern bekommt man verliehen, wenn man eine hervorragende Leistung erbracht hat. Als ich in die Grundschule kam, bekam ich in den ersten Jahren keine Noten. Unter meinen Arbeiten und Hausaufgaben stand manchmal ein Stern. Wenn es besonders gut war, waren es sogar zwei Sterne.

Aber für ein Thema war ich nie „sternverdächtig“ – das war meine Handschrift. Ich würde am liebsten mit der linken Hand schreiben. Aber als ich damals zur Schule ging, war das nicht erlaubt. Also musste ich mit rechts schreiben und dann mit einem Füller. Meine Handschrift sah meistens aus, als wäre ein Hamster über das Papier Dreirad gefahren.

Die Lehrerin war traurig, zumal ich der einzige Linkshänder in der Klasse war. Zum Trost hat sie mir mal einen halben Stern unter meine Arbeit gestempelt. Das wollte ich aber nicht. Erstens wollte ich nur einen Stern haben, wenn ich den auch verdient hatte. Und zweitens wollte ich nie einen halben, sondern immer einen ganzen Stern haben. Was war das Ergebnis? Ich habe mich angestrengt, bis ich dann einen ganzen Stern bekam.

Noch in der Planungsphase haben die WERTESTARTER mit allen Verantwortlichen überlegt, wie dieses Schulprojekt zukunftssicher aufzustellen ist. Wir haben uns darauf verständigt, dass eine christliche Schule im Vergleich zu staatlichen Schulen nicht besser ist, sondern mit ihrem christlichen Profil eine Alternative zu den Schulen in Gera darstellen soll, eine Ergänzung, eine Bereicherung. Das Christliche allein war nicht ausreichend, es musste auch noch ein besonderes schulpädagogisches Profil entwickelt werden. Aber warum erzähle ich euch das eigentlich? Ihr erlebt das ja jeden Tag selbst.

Genau dieses Profil, das inhaltlich in der Schule passieren soll, hat sich in der Ausgestaltung des Schulbaus auch niedergeschlagen. Von der Idee bis zur Realisierung ist es manchmal ein weiter und steiniger Weg. Und der Förderverein, der die Initiative hatte, hat nicht gesagt man sollte, hätte, könnte oder würde. Sondern sie haben gesagt: Lass uns doch mal machen. Und obwohl es viele Hürden und Widerstände gab, hat dieser Kreis durchgehalten und nicht aufgegeben. Eine Wertestern-Verleihung ist eine Auszeichnung und ein kräftiges Lob für alle Beteiligten. Für die Gremien, für die Lehrerinnen und Lehrer, für euch als Schüler, aber auch für Sie als Eltern.

Eine traurige Stunde in der Schulplanung wurde für mich persönlich zu einer Sternstunde. Traurig war ich, als kurz vor der Eröffnung die Kellerräume durch Hochwasser geflutet wurden und die angelieferten Schulmöbel und das Schulmaterial vernichtet waren. Das Wasser hat die Kellerräume durchdrungen und mir ist das Wasser in Form von Tränen in die Augen gestiegen. Warum war es dennoch eine Sternstunde? Weil Sie als Eltern am Abend und in der Nacht kamen und geholfen haben, das Wasser rauszutragen, zu schrubben und den Schaden zu begrenzen und zu beseitigen.

Es war eine Sternstunde, weil man hier gesehen hat, dass eine Schulgemeinschaft, hinter der auch die Eltern stehen, eine starke Gemeinschaft ist.

Ich saß in Haiger und konnte vor Ort nicht viel tun, aber ich habe mich hingesetzt und einen Brief an alle unsere Projektpartner geschrieben. Darin habe ich von der Not in Gera berichtet. Dann haben alle mitgeholfen, dass die Schule trotzdem pünktlich eröffnen und man den Schaden begrenzen kann, was letztlich gelungen ist. Die Projektpartner haben trotz knapper Mittel ihre Hilfe zugesagt und gespendet. Ein Kirchenbund hat die Schulmöbel zur Verfügung gestellt, damit der Schulstart gelingen kann. Zumindest bis neue Möbel angeliefert werden konnten.

Ich habe das Netzwerk der WERTESTARTER als eine Wertegemeinschaft erlebt, die nicht nur redet, sondern auch handelt. Dafür bin ich sehr dankbar.