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Isabelle Nickel, Förderschullehrerin, 1. Vorsitzende des Trägervereins u. Schulleiterin

Wenn Gott Schule baut - ein Erfahrungsbericht

„Schön, dass du da bist, Tim. Papa darf so lange bleiben, bis du dich sicher fühlst. Das ist voll ok so!“ So klang unser Start mit Tim an der Maria-von-Bethanien-Grundschule.

Tim war scheu und voller Angst. In den ersten sechs Monaten begleitete sein Vater ihn bis in den Klassenraum und blieb oft den halben Vormittag, damit Tim bleiben konnte. Heute, nur ein Jahr später, sitzt derselbe Junge am Klavier und spielt vor der ganzen Klasse eigene kleine Kompositionen. Er lacht, traut sich, macht Scherze und schreibt lustigste Piratengeschichten. Für uns ist Tims Weg ein sichtbares Zeichen: Wo ein Kind sich sicher und von Gott gesehen weiß, kann es aufblühen.

Wir sind eine inklusive evangelische Grundschule in Marburg. Bei uns lernen Kinder mit sehr unterschiedlichen Lernwegen gemeinsam mit Förderbedarfen, mit Hochbegabung, jeder mit seiner eigenen Geschichte.

Unser Leitgedanke lautet: „Nicht für alle das Gleiche, aber für jeden das Beste!“ Das gelingt durch kleine Klassen, einen guten Personalschlüssel, individuelle Lernwege, eine Lernatmosphäre ohne Leistungsdruck und durch Gebet.

Einblick hinter die Kulissen

Als Förderschullehrerin an einem Beratungszentrum war es 18 Jahre lang mein Beruf Grundschulen zu beraten, inklusive Beschulung umzusetzen. Immer wieder traf ich allerdings auf Kinder, die scheiterten, krank wurden und immer häufiger die Schule nicht mehr besuchten. Klar war: Das System war schuld, nicht die Kinder. „Eigentlich sollte man selbst eine Schule bauen“, war immer mal der Gedanke unter Kollegen. 
Gottes Berufung eine Schule zu gründen traf mich genau in dieser Situation im Nov. 2018. Menschlich gesehen schien mir eine Schulgründung als eine schier unmögliche Aufgabe. Gott hat mir allerdings auf vielfältige Weise immer wieder Mut gemacht und mich bestärkt: Mit ihm an meiner Seite ist es möglich.  

Eine große Hürde war die Finanzierung der Schule. Normalerweise kommt die Ersatzschulfinanzierung erst ab dem vierten Jahr. Doch wir konnten einen bewährten Träger gewinnen und unter dessen Dach und auf deren Gelände, erhielten wir ab Tag eins Zuschüsse. Für uns war das ein Geschenk Gottes zur rechten Zeit.

Eine weitere „göttliche Ausstattung“ waren die WERTESTARTER. Sie haben uns nicht nur gefördert, sondern getragen: durch Beratung, Gebet, Vernetzung und Hilfe im Genehmigungsprozess. Als ein Dezernent den Antrag monatelang blockierte, brachte ein erfahrener Gründungsberater mit kluger Strategie den Prozess wieder in Bewegung - bis zur Genehmigung.

Was diese Schule bewirkt, zeigt sich nicht nur bei Tim, sondern bei vielen: bei Kindern, Eltern und im Kollegium:
Eine Schülerin sagte: „Ich habe Schule gehasst. Seitdem ich hier bin, komme ich gerne.“ Eine Mutter nannte unsere Schule „eine warme Umarmung für unsere Familie.“

Wo haben wir erlebt, dass WERTESTARTER uns weitergebracht hat, über Finanzen hinaus?

Durch Begleitung mit Herz, Gebet in schwierigen Phasen, Kompetenz im Umgang mit Behörden, Vernetzung mit anderen Gründenden und Leitungsimpulse – nicht zu vergessen: drei Schulberater, die mitdachten, anfeuerten und beteten.

Was schenkt uns Hoffnung – und wie geben wir sie weiter?

Hoffnung schenken uns die Wege Gottes: Türen, die aufgehen, Lösungen, die wir nicht erdacht hätten. Diese Geschichten teilen wir im Schulalltag mit den Kindern. Und im Team erinnern wir uns an Zusagen Gottes, besonders dann, wenn Herausforderungen groß werden.

https://www.maria-von-bethanien-schule.de