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13. Nov. 2025

Gregor Gysi im Gespräch mit den WERTESTARTERN

Foto: Bundestag

„Jemand sagte zu mir: Gott liebt dich. Darauf verlasse ich mich jetzt.“

WERTESTARTER: Herr, Gysi, ich habe bis eben noch durch den Youtube-Kanal Ihres Talk-Formats „Missverstehen Sie mich richtig“ gescrollt, für das Sie bereits mit sehr vielen, völlig unterschiedlichen Persönlichkeiten gesprochen haben. Sie besitzen die wertvolle Gabe, Menschen unterschiedlichster Couleur zusammenbringen zu können. Woher kommt das eigentlich?

Gregor Gysi: Das hat wohl zwei Gründe. In meinem Elternhaus gab es – was für die DDR sehr ungewöhnlich war – häufiger Besuch aus Ländern wie den USA, Großbritannien, Südafrika, Belgien, Holland und vor allem Frankreich. Die vertraten alle sehr unterschiedliche Auffassungen und besuchten trotzdem meine Eltern, so dass ich gelernt habe, mit unterschiedlichen Auffassungen zu leben. Das Zweite ist mein Rechtsanwaltsberuf: Bevor es streitig zugeht und ein Gericht endgültig entscheiden muss, versuche ich, die Sache zu klären. Das heißt: die Menschen zusammenführen, damit sie sich vielleicht doch verständigen und einigen. Das gelingt nicht immer, aber daraus resultiert wahrscheinlich, dass ich Verständnis dafür habe, wenn Menschen anders aufgewachsen sind und die Dinge anders sehen und zu anderen Ansichten kommen als ich.

WERTESTARTER: Wollten Sie – wie Ihre Partei die Linke – denn nicht eigentlich immer auch ein Störfaktor sein?

Gysi: Das tue ich ja auch, ich habe ausreichend gestört. Aber ich möchte dabei nie beleidigend werden, auf eine plumpe Weise. Ich vertrete Auffassungen, versuche aber immer auch darüber nachzudenken, ob am Argument des Gegenübers doch irgendetwas dran sein könnte. Ich war der Erste, der einen flächendeckenden gesetzlichen Mindestlohn vorgeschlagen hat – damals haben ihn alle abgelehnt. Später haben ihn CDU, CSU und SPD beschlossen. Was sich geändert hat, ist der Zeitgeist. Die Aufgabe der Opposition besteht immer darin, zu versuchen, den Zeitgeist zu verändern.

WERTESTARTER: Wenn Sie nicht in der DDR aufgewachsen wären, könnte es dann sein, dass Sie heute Christ wären?

Gysi: Nicht bei meinen Eltern! Man ist ja immer durch die Sozialisation geprägt, Kinder werden an die Kirche durch die Eltern herangeführt. Das hängt dann nicht so sehr vom Staat ab. Meine Eltern waren nicht gläubig. Ich kann mich noch an einen Satz von mir als Kind erinnern, da sagte ich zu meinem Vater: Aber wenn es keinen Gott gibt, sind ja alle Kirchen umsonst gebaut worden! Da antwortete mein Vater: Nein, die Kirchen sind nicht für Gott gebaut worden, sondern für die Menschen. Karl Marx wird übrigens oft falsch zitiert; er hat nicht gesagt: Religion ist Opium für das Volk, sondern Religion ist Opium des Volkes. Religion sollte also nicht oktroyiert werden, sondern das Volk sucht sich die Religion, um damit Hoffnung zu verbinden, dass es ihm im Paradies besser gehen wird als heute.

WERTESTARTER: Opium verbinde ich eher mit Einlullen und Weggetreten sein...

Gysi: Ja, das ist richtig, aber Marx war wichtig, dass Religion nicht für das Volk ist, sondern vom Volk, das ist ein beachtlicher Unterschied.

WERTESTARTER: Jürgen Habermas hat einmal gesagt, er sei „religiös unmusikalisch“. Wie religiös musikalisch sind Sie?

Gysi: Ich bin nicht musikalisch, ich kann nicht singen und kann kein Instrument spielen. Aber ich höre sehr gerne Musik.

WERTESTARTER: Und das betrifft auch die Religion?

Gysi: Ich liebe Bach, ich liebe die Kirchenmusik, Orgelmusik, das gehört ja alles dazu. Die Religion ist mir aus folgendem Grunde wichtig: Nur durch das Christentum haben wir eine allgemein verbindliche Moral in Deutschland. Die Linke könnte zwar auch versuchen, Moralnormen zu formulieren, aber sie hätte niemals die Kraft, dafür zu sorgen, diese allgemein verbindlich zu machen. Das hat das Christentum geschafft, und zwar durch die Bergpredigt und die Zehn Gebote. Natürlich benimmt sich kaum jemand so, wie es die Bergpredigt und die Zehn Gebote vorschreiben, aber es ist ein gültiger Maßstab, und deshalb haben die Christinnen und Christen Weihnachten immer ein schlechtes Gewissen und spenden für die so genannte Dritte Welt, und die Nichtchristen spenden vor Schreck immer gleich mit, so dass wir Weihnachten immer das höchste Spendenaufkommen haben. Das ist doch interessant.

WERTESTARTER: Da höre ich gleich wieder den Politiker, für den Religion der Gesellschaft zuträglich ist. Können Sie denn auch persönlich inhaltlich mit der Botschaft der Kirche etwas anfangen?

Gysi: Es heißt zunächst einmal, dass ich auf gar keinen Fall religionsfrei leben möchte. Denn das bedeutete, dass wir keine allgemein verbindliche Moral hätten, das wäre schrecklich. Zum Zweiten kann ich die Entstehung von Religion sehr gut nachvollziehen, weil es so schwer war, sich die Dinge zu erklären, die auf der Erde geschahen. Drittens kann ich mit der Friedensbotschaft der Toleranz etwas anfangen. Die Kirchen haben einen großen Vorzug: Sie haben Gläubige in fast allen Ländern – die katholische Kirche sowieso, aber auch die evangelische Kirche – deshalb können sie gar nicht nationalistisch und rassistisch sein. Ansonsten würden sie Gläubige vieler Länder ausschließen. Da Parteien in der Regel nicht international, sondern nur national organisiert sind, gibt es dort viel eher Tendenzen zum Nationalismus und zum Rassismus als in den Kirchen.

WERTESTARTER: In Ihrer Familie gab es Juden – ein Urgroßvater und eine Großmutter waren jüdisch. Glauben Sie, dass von dort noch irgendwo leise auch eine Saite in Ihnen angeschlagen wird?

Gysi: Ja, sicher. Das hat mich immer auch ein wenig geprägt, was Israel und die Geschichte des Judentums betrifft. Die jüdischen Kommunisten in der DDR betonten immer, dass sie Kommunisten waren und deswegen von den Nazis verfolgt worden waren. Dass sie Jude waren, konnten sie sich schließlich nicht aussuchen – dass sie gegen die Nazis kämpften, schon. Deswegen war ihnen die Tatsache, kommunistisch zu sein, wichtiger als die Tatsache, jüdisch zu sein.

WERTESTARTER: Aber Sie würden sich nicht als irgendwie jüdisch bezeichnen?

Gysi: In unserer Bevölkerung gelten ja nach wie vor im Kopf die Nürnberger Gesetze. Danach war mein Vater Halbjude, meine Mutter Vierteljüdin, und ich zu 37,5 Prozent Jude. Meine Kinder zu 16,75 Prozent. Die orthodoxen Juden haben ganz andere Regeln: Wer eine jüdische Mutter hat, ist Jude. Da mein Vater eine jüdische Mutter hatte, wäre er nach dieser Regel Jude, aber ich nicht, weil meine Mutter keine Jüdin war. Ich sage immer: Ich hatte jüdische Vorfahren.

WERTESTARTER: Sie sagten vorhin, sie wollten auf keinen Fall religionsfrei leben. Äußert sich das denn irgendwie in Ihrem eigenen Leben?

Gysi: Ich werde öfters eingeladen, in Kirchen zu predigen. Das mache ich auch gerne. Ich spreche häufig mit kirchlichen Würdenträgern. Ich bin zwei Päpsten begegnet – Benedikt XVI und Franziskus – das war auch für mich hoch interessant. Und auch evangelischen Bischöfen bin ich natürlich begegnet. Natürlich gibt es zum Teil auch Widersprüche, und ich würde manche Dinge anders machen, zum Beispiel würde ich die Schadenersatzleistung für die umfassenden Enteignungen vor über 200 Jahren schrittweise auslaufen lassen.

WERTESTARTER: Ich frage es einmal anders: Gregor Gysi liest nicht jeden Morgen in der Bibel?

Gysi: Nein. Ich bete nicht. Auch nicht heimlich. Weil ich nicht an Gott glaube. Aber ich fürchte eine gottlose Gesellschaft.

WERTESTARTER: Haben Sie eine Lieblingsperson in der Bibel?

Gysi: Eigentlich sind mir da alle recht, die Guten wie die Bösen. Ohne die Bösen wäre die ganze Spannung raus. Am meisten imponiert mir aber letztlich Christus. Ich finde es schön, dass Maria unbefleckt von Gott geschwängert werden musste, was glauben Sie, wie die Zeichnungen in den Kirchen ausgesehen hätten! Das Geniale am Neuen Testament ist, dass das Alte nicht aufgehoben, sondern sozusagen fortentwickelt wird. Das ist ein Problem beim Islam und beim Judentum, dass sie kein Neues Testament haben. Das Christentum wurde dadurch viel moderner.

WERTESTARTER: Warum imponiert Ihnen Christus am meisten?

Gysi: Er ist der, der die Bergpredigt hält, der sagt, wie ein moralisch richtiges Leben aussehen müsste. Es gibt eine schöne Geschichte von Falkner: Einmal herrschte ein entsetzliches Wetter und ein schlimmer Sturm. Ganz einsam steht irgendwo eine Hütte. Ein Mann klopft an die Tür, jemand öffnet und fragt: Sind Sie Christ? Der Mann antwortet: Nein. Daraufhin macht der Mann in der Hütte die Tür wieder zu. Dann kommt der Heilige Geist zu ihm und sagt ihm: Gott hat den Mann schon 50 Jahre ausgehalten, und du kannst ihn nicht eine Nacht aushalten? Daraufhin lässt er ihn doch hinein. Da fragen manche: Und das steht so in der Bibel? Nein, aber es könnte so in der Bibel stehen.

WERTESTARTER: Sie blicken auf viele Jahrzehnte in der Spitzenpolitik zurück. Gab es irgendwelche Politiker, deren christliche Überzeugung Sie besonders beeindruckt hat?

Gysi: Ja, Rudolf Decker. Er war CDU-Landtagsabgeordneter in Baden-Württemberg, machte Umweltpolitik und war tiefgläubig. (Decker gründete 1979 zusammen mit dem Verleger Friedrich Hänssler und dem CDU-Politiker Horst Waffenschmidt die Initiative Gebetsfrühstück, d. A.). Er hatte meinen Vater in die USA und zum Gebetsfrühstück mitgenommen, als der Staatssekretär für Kirchen war. Mein Vater wurde sogar von US-Präsident Ronald Reagan begrüßt. Auch mich hat Rudolf Decker später mit in die USA genommen und auch zum Gebetsfrühstück. Er war humorvoll, anständig und so tiefgläubig, wie ich es selten erlebt habe. Das hat mir imponiert. Er hat zu mir den sehr schönen Satz gesagt: Gott liebt dich. Und darauf verlasse ich mich jetzt (lacht).

WERTESTARTER: Sie haben ein Herz für die Kirche. Aber Sie tanken dort jetzt nicht regelmäßig auf?

Gysi: Nein.

WERTESTARTER: Die Kirche spielte eine sehr wichtige Rolle bei der Friedlichen Revolution 1989. Hätte die Kirche heute immer noch so viel politische Kraft?

Gysi: Wenn es wieder Zustände gäbe, die dies erfordern, wäre das schon möglich. Also etwa wenn Demokratie und Rechtsstaatlichkeit abgebaut würden, so wie sich das einige vorstellen, dann, glaube ich, würde die Evangelische Kirche wahrscheinlich mutiger dagegen auftreten als die katholische.

WERTESTARTER: Wir hören regelmäßig in den Nachrichten, dass die AfD erstarkt. Wie geht es Ihnen damit?

Gysi: Es ist furchtbar. Das Schlimmste ist, dass die Parteien immer versuchen, irgendetwas von der AfD zu klauen in der Hoffnung, dass sie damit die Wählerinnen und Wähler bekommen. Die werden sie aber nicht bekommen. Man muss einen anderen Weg gehen. Man sollte darüber nachdenken, was man falsch gemacht hat, dass so viel die AfD gewählt wird. Wir haben zum Beispiel bei der Vereinigung von PDS und WASG gedacht, dass nun die große Stunde in Bayern und NRW schlägt. Dabei haben sie den Osten vernachlässigt, und in die Lücke ist die AfD gesprungen. Kurz: Wir haben uns wenigstens Gedanken darüber gemacht, was wir falsch gemacht haben. Das sollte genau so in der CDU/CSU, bei den Grünen, in der SPD und FDP passieren. Auch in den Kirchen müssen sie sich die Frage stellen: Haben wir irgendetwas falsch gemacht, dass die Leute in diese Richtung gehen? Denn unter denen, die in diese Richtung gehen, sind ja auch Gläubige.

WERTESTARTER: Mal eine provokante Frage. Erstens wurden die Menschen im Osten bekanntermaßen größtenteils ohne Religion sozialisiert; gleichzeitig ist die AfD besonders im Osten sehr stark. Gibt es da einen Zusammenhang? Hätte der Osten mehr Gott vertragen können?

Gysi: Schwer zu sagen. In allen anderen sozialistischen Ländern ist ja eine Rückkehr zur Religion zu verzeichnen. Es gibt nur zwei Ausnahmen: Tschechien und die ehemalige DDR. Doch die Menschen wurden überall ähnlich unterrichtet und es wurde die gleiche Weltanschauung gutgeheißen. Warum gibt es dann diese Unterschiede? Das ist noch nicht erforscht. Ich nehme an, es hängt damit zusammen, dass die evangelische Kirche in der DDR eine Heldenkirche war; bei der Vereinigung hätte sie eine führende Rolle spielen müssen. Joachim Gauck hatte eine Woche vorher elf IM (Inoffizieller Mitarbeiter, d. A.) bekanntgegeben, und damit war sie erledigt. Außerdem hat das Finanzamt den Beitrag einfach abgesetzt, auch das kam nicht gut an. Aber ja, wenn die Religion in der DDR eine andere Rolle gespielt hätte, wären die Menschen in bestimmten Punkten anders als sie es heute sind.

WERTESTARTER: Glauben Sie persönlich an ein Leben nach dem Tod?

Gysi: Nein.

WERTESTARTER: Das war kurz und deutlich.

Gysi: Wobei... am Ende geht ja nichts verloren. Aus dem Körper wird Asche. Aber das Bewusstsein, das Denken, die Gefühle... wo gehen die hin? Das ist eine spannende Frage. Ich glaube, sie erlöschen einfach.

WERTESTARTER: Vielen Dank für das Gespräch!

Das Gespräch führte Jörn Schumacher für die WERTESTARTER-Stiftung

06. Nov. 2025

Volker Kauder wird ausgezeichnet


Die WERTESTARTER-Stiftung gratuliert ihrem Kuratoriumsmitglied Volker Kauder herzlich zur Verleihung des Hoffnungsträgerpreises 2025 des Evangelischen Gemeinschaftsverbandes Württemberg „Die Apis“.

Der Preis wird am 9. November 2025 im Rahmen der Eröffnung des Kongresses „Christenverfolgung heute“ im Christlichen Gästezentrum Schönblick in Schwäbisch Gmünd verliehen. Mit der Auszeichnung würdigen die Apis Kauders jahrzehntelanges Engagement für die weltweite Religionsfreiheit und seine konsequente Stimme für verfolgte Christinnen und Christen.

Kauder, langjähriger Vorsitzender der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, hat unter anderem ein internationales Netzwerk von Parlamentariern initiiert, die sich für Religionsfreiheit einsetzen, und sich dafür starkgemacht, dass die Bundesregierung einen Beauftragten für Religions- und Weltanschauungsfreiheit beruft.

Hartmut Hühnerbein, Sprecher des Stiftungsrates der WERTESTARTER-Stiftung und Mitglied des Kuratoriums des Hoffnungsträgerpreises, würdigt Kauders Engagement: „Volker Kauder ist ein Anwalt für Religionsfreiheit – und damit für einen zentralen Wert, der Menschenwürde, Glaube und gesellschaftliche Verantwortung miteinander verbindet. Er steht mit seinem Einsatz dafür, dass Glaubensfreiheit nicht selbstverständlich ist, sondern immer wieder mutige Fürsprecher braucht.“

Mit dem Hoffnungsträgerpreis ehren die Apis seit 2008 Persönlichkeiten, die sich „in Verantwortung vor Gott und den Menschen“ gesellschaftlich engagieren. Zu den bisherigen Preisträgern gehören u. a. Erich Schneider, Tobias Merckle, Manfred Lütz, Ulrich Parzany und Yassir Eric.

13. Okt. 2025

WERTESTARTER würdigen Mr. Jugendarbeit mit dem Wertestern 2025

Berlin, 13.10.2025. Im Rahmen der Jahrestagung der WERTESTARTER-Stiftung wurde der Wertestern 2025 an das Projekt Mr. Jugendarbeit verliehen. Mit dieser Auszeichnung würdigt die WERTESTARTER-Stiftung das herausragende Engagement von Andy Fronius und seinem Team, die seit mehreren Jahren mit Kreativität, Fachwissen und Glaubensüberzeugung die christliche Jugendarbeit im digitalen Raum prägen.

„Die Plattform Mr. Jugendarbeit verbindet digitale Jugendkultur mit christlichen Werten und schlägt so auch eine Brücke zwischen klassischer analoger Jugendarbeit und neuen digitalen Formaten“, so Johannes Nehlsen, Geschäftsführer der WERTESTARTER-Stiftung, in seiner Laudatio. „Was Andy Fronius und sein Team leisten, ist Pionierarbeit: Sie machen digitale Trends verstehbar, schaffen Orientierung und zeigen, wie christliche Werte auch in der Online-Welt relevant bleiben.“

Mr. Jugendarbeit wurde 2020 gegründet und hat sich innerhalb weniger Jahre zu einer der führenden Plattformen für Jugendleiterinnen und Jugendleiter im deutschsprachigen Raum entwickelt. Über 7.500 Abonnenten erhalten wöchentlich Impulse, Trendanalysen und praxisnahe Materialien – von Social-Media-Phänomenen über aktuelle Fragen des Glaubens bis hin zu Tools für Gruppenstunden. Damit erreicht die Plattform zehntausende Jugendliche in Schulen, Gemeinden und Jugendarbeiten.

„Ich bin sehr dankbar für die Auszeichnung der WERTESTARTER-Stiftungen. Beziehungen sind im Leben das wichtigste und die WERTESTARTER-Stiftung hat genau das auf dem Herzen – damit junge Menschen ein besseres Leben haben und starke Beziehungen leben“, so der Preisträger Andy Fronius, der sich für seine Arbeit auch über ein Preisgeld von 3.000 Euro freuen kann.

Mit dem Wertestern zeichnet die WERTESTARTER-Stiftung etwa einmal im Jahr Projekte der christlichen Kinder- und Jugendbildung aus, die in ihrer Innovations- und Wirkungskraft vorbildlich für andere sind und die hohen Verdienste an der christlichen Wertebildung für Kinder und Jugendliche haben. 
Frühere Preisträger waren etwa die blu:boks aus Berlin, die Christliche Gemeinschaftsschule Gera und das Pixel Sozialwerk aus Erfurt.

Kontakt für Nachfragen: Johannes Nehlsen, johannes.nehlsen@wertestarter.de

Über WERTESTARTER: Die WERTESTARTER-Stiftung für Christliche Wertebildung mit Sitz in Berlin und Haiger fördert und berät Projekte im Bereich von christlichen Start-Ups (Kita, Schule, außerschulische Jugendarbeit). Seit ihrem Bestehen 2014 hat sie mehr als 400 Projekte zum Fliegen gebracht.

12. Okt. 2025

Thema 2025 "Digital leben - verantwortlich handeln"

Berlin. Am 9. und 10. Oktober 2025 fand das jährliche Treffen der Wertegemeinschaft der WERTESTARTER-Stiftung in Hofgeismar statt. Unter dem Thema „Digital leben – verantwortlich handeln“ stand für die 90 Teilnehmenden in diesem Jahr die Frage im Mittelpunkt, wie Kinder und Jugendliche in einer zunehmend digitalen Welt zu einem verantwortlichen und werteorientierten Umgang mit Medien befähigt werden können.

Die Wertegemeinschaft bringt Akteure der christlichen Kinder- und Jugendbildung aus ganz Deutschland zusammen – Menschen aus Schulen, Kitas, Jugendarbeit, sozialen Initiativen und Coachingprojekten. Ziel ist es, sich gegenseitig zu inspirieren, voneinander zu lernen und ein tragfähiges Netzwerk von Ermutigung und Zusammenarbeit zu stärken – in einer Atmosphäre von Wertschätzung, Freude und Gastfreundschaft.

Den Haupt-Impulsvortrag hielt Prof. Dr. Martin Korte, renommierter Neurobiologe und Bestsellerautor, zum Thema: Wie Kinder und Jugendliche lernen, in der digitalen Welt verantwortlich zu handeln. 

Korte sagte, dass digitale Medien nicht per se schädlich seien, entscheidend sei die Art der Nutzung. Kinder, die viel Zeit vor Bildschirmen verbringen, hätten jedoch in der Regel eine geringere Fähigkeit, Empathie zu empfinden und sich in andere hineinzuversetzen. Anschließend vertieften Fachleute aus der Wertegemeinschaft das Thema in einem Podiumsgespräch. In thematischen Arbeitsgruppen diskutierten die Teilnehmenden über die Learnings für die konkrete Arbeit in Kitas, Schulen und in der Jugendarbeit. 

„Die Tagung hat deutlich gemacht, wie sehr das Thema den Handelnden vor Ort unter den Nägeln brennt. Wir brauchen Orte, an denen Menschen aus der christlichen Kinder- und Jugendbildung gemeinsam über Werte und Verantwortung im digitalen Zeitalter nachdenken und Positionen entwickeln“, so Johannes Nehlsen, Geschäftsführer der WERTESTARTER-Stiftung. „Unsere Tagung leistet genau das: wir erleben Vernetzung, Ermutigung und gemeinsames Lernen.“

Über die Wertegemeinschaft: Die Wertegemeinschaft der WERTESTARTER-Stiftung vernetzt Menschen, die sich in der christlichen Kinder- und Jugendbildung engagieren. Sie bietet Raum für Begegnung, gegenseitige Inspiration und Zusammenarbeit zwischen Schulen, Kitas, Jugendarbeiten und Projekten in Deutschland.

01. Juli 2025

WERTESTARTER-Stiftung stellt sich für die Zukunft neu auf

Haiger/Berlin, Juli 2025 – Die WERTESTARTER-Stiftung hat ihre Satzung grundlegend überarbeitet, um ihre Arbeit zukunftsfähig und wirksam weiterzuentwickeln. Mit der Reform einher geht eine neue Gremienstruktur, die die Stiftung strategisch und operativ stärker aufstellt und gleichzeitig die Mitwirkung unterschiedlicher Persönlichkeiten aus Kirche, Gesellschaft und Bildung ermöglicht.

Kern der Satzungsänderung ist die Einführung eines neuen Stiftungsrates und eines Kuratoriums, die künftig neben dem Vorstand zentrale Rollen in der Führung und Beratung der Stiftung einnehmen.

Der neu geschaffene Stiftungsrat ist das Leitungs- und Aufsichtsgremium der Stiftung und übernimmt die strategische Steuerung. Dem Gremium gehören neben dem Stifter Prof. Friedhelm Loh auch Hartmut Hühnerbein (bisheriger Vorstandsvorsitzender und zukünftiger Sprecher des Stiftungsrates), Johanna Weddigen (Geschäftsführerin Alpha Deutschland), Prof. Germo Zimmermann (Prorektor CVJM-Hochschule) sowie Peter Dück (Geschäftsführer des Christlichen Schulvereins Lippe und Vorsitzender des Verbandes Evangelischer Bekenntnisschulen) an.

Der Vorstand bleibt weiterhin für die operative Leitung, Budgetverantwortung und die Vergabe von Projektmitteln zuständig. Neuer Vorstandsvorsitzender ist Benjamin Wenzel (seit 2019 in Gremien der WERTESTARTER aktiv), Bankfachwirt und Vorstandsvorsitzender der Sterbekasse Evangelischer Freikirchen. Steffen Kern, Präses des Gnadauer Gemeinschaftsverbandes, bleibt stellvertretender Vorsitzender. Ebenfalls im Vorstand engagieren sich weiterhin Christiane Walz, Leiterin des Gebetshauses Burgenlandkreis e.V. sowie Coach und Supervisorin, und Dr. Wolfgang Dannhorn, Rechtsanwalt und Geschäftsführer der Cetonis GmbH. Die vier Vorstandsmitglieder stehen gemeinsam für betriebswirtschaftliche, theologische, pädagogische und juristische Kompetenz.

Das neue Kuratorium wird beratend tätig sein und sowohl den Vorstand als auch den Stiftungsrat in strategischen und inhaltlichen Fragen unterstützen. Es wird sich im Herbst 2025 im Rahmen der Tagung der Wertegemeinschaft der WERTESTARTER in Hofgeismar konstituieren. Geplant ist eine vielfältige Besetzung mit Akteuren aus verschiedenen christlichen und gesellschaftlichen Bereichen.

Hartmut Hühnerbein, Gründungsvorstand und künftiger Sprecher des Stiftungsrates, erklärt:
„Ich bin sehr dankbar für die gute Entwicklung der Stiftung in den vergangenen elf Jahren und für alle, die sich an unterschiedlicher Stelle engagieren. Mit der Umstrukturierung der Satzung und der Gremien der Stiftung machen wir die WERTESTARTER fit für die Zukunft. Ich freue mich, dass unsere Gremien in diesem Zuge auch jünger und weiblicher werden.“

04. Juni 2025

Wir haben ein Stellenangebot für dich/Sie:

Stellenausschreibung Referent/in Mittelgewinnung & Non-Profit-Marketing

75–100 %, ab sofort, zunächst befristet auf 2 Jahre

Die WERTESTARTER-Stiftung möchte, dass Kinder und Jugendliche mit christlichen Werten aufwachsen und zu starken Persönlichkeiten werden. Dazu unterstützen wir Gründerinnen und Gründer in der christlichen Kinder- und Jugendbildung dabei, ihre Ideen erfolgreich zu verwirklichen. Dies tun wir durch Beratung, Vernetzung und finanzielle Unterstützung. So haben wir seit 2014 schon rund 420 Projekte zum Fliegen gebracht. 

Um unsere Reichweite und Wirkung weiter auszubauen, schaffen wir eine Stelle im Bereich Mittelgewinnung & Non-Profit-Marketing. Dafür suchen wir eine engagierte Persönlichkeit mit Begeisterung für unsere Vision.

Ihre Aufgaben

Strategie & Koordination

  • Umsetzung und Weiterentwicklung eines Fundraising- und Kommunikationskonzepts
  • Koordination aller Maßnahmen zur Mittelgewinnung in enger Abstimmung mit Geschäftsführung, Vorstand und Öffentlichkeitsarbeit
  • Entwicklung von Kennzahlen zur Erfolgskontrolle
  • Pflege und Ausbau unseres Kontakt- und Botschafter-Netzwerks

Spendenakquise & Beziehungsmanagement

  • Identifikation und Ansprache neuer Förderer, insbesondere Großspender/innen
  • Pflege bestehender Kontakte und Entwicklung individueller Spender-Kommunikation
  • Konzeption und Umsetzung von Spendenkampagnen (Mailings, Events, Online)
  • Aufbau von Anlass- und Erbschaftsspenden

Fördermittel & Stiftungsarbeit

  • Recherche und Bewertung öffentlicher und privater Fördermöglichkeiten
  • Erstellung von Förderanträgen und Projektberichten
  • Beziehungspflege zu Förderinstitutionen und Stiftungen

Kommunikation & Außendarstellung

  • Zusammenarbeit mit dem Bereich Öffentlichkeitsarbeit (Social Media, Website)
  • Mitarbeit an Veranstaltungen  

Das bringen Sie mit

Fachlich

  • Erfahrung (und ggf. Ausbildung) im Fundraising, Non-Profit-Marketing oder einer vergleichbaren Aufgabe
  • Kenntnisse in Projektmanagement und digitalen Tools (Office, CRM, Mailingprogramme etc.)
  • Sehr gute schriftliche und mündliche Ausdrucksfähigkeit

Persönlich

  • Hohe Eigenmotivation und strukturierte Arbeitsweise
  • Kommunikationsfreude, Empathie und Verbindlichkeit
  • Identifikation mit christlichen Werten und den Zielen der WERTESTARTER-Stiftung

Rahmenbedingungen

Wir bieten eine sinnstiftende und vielseitige Arbeit in einem hoch engagierten Team mit sehr gutem Betriebsklima.

  • Stellenumfang: 75–100 %
  • Vertragsart: zunächst auf 2 Jahre befristet
  • Arbeitsort: schöne, ansprechende Geschäftsstelle in Berlin-Mitte nahe der Spree
  • Arbeitsweise: Gleitende Arbeitszeiten und punktuelles mobiles Arbeiten
  • Vergütung: nach Vereinbarung (je nach Qualifikation und Erfahrung)

Neugierig geworden?

Dann freuen wir uns auf Ihre Bewerbung mit einem Motivationsschreiben und Lebenslauf an johannes.nehlsen@wertestarter.de.
Fragen zur Stelle beantwortet gerne Geschäftsführer Johannes Nehlsen unter 030/209157910.

13. Mai 2025

Stärke gewinnen durch Konzentration

Stärke gewinnen durch Konzentration - WERTESTARTER-Stiftung unterstützt Weiterentwicklung der CVJM-Hochschule zur Evangelischen Hochschule Hessen

Die CVJM-Hochschule, langjähriger Partner der WERTESTARTER-Stiftung, befindet sich aktuell in einem umfassenden Weiterentwicklungsprozess. Gemeinsam mit der Evangelischen Hochschule Darmstadt plant sie die Gründung einer neuen, starken Bildungsinstitution: der Evangelischen Hochschule Hessen (EHH).

Seit vielen Jahren verbindet die WERTESTARTER-Stiftung und die CVJM-Hochschule eine enge und vertrauensvolle Zusammenarbeit – von Projektfinanzierungen über gemeinsame Forschungsprojekte bis hin zur Wertevermittlung und der Förderung von Fachkräften durch Weiterbildungsangebote.

Nun soll diese Partnerschaft auch in der neuen Konstellation fortgeführt werden. Die EHH wird die Profile beider bisherigen Hochschulen zusammenführen, sich an den Bedürfnissen der Studierenden orientieren und akademische Exzellenz in Lehre und Forschung mit einer klaren christlichen Wertebasis verbinden. Ein besonderer Fokus liegt dabei auf praxisnaher Lehre sowie der aktiven Mitgestaltung gesellschaftlicher, sozialer und kirchlicher Transformationsprozesse.

Wichtige Weichenstellungen wurden bereits vorgenommen: Die Frühjahrssynoden der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) sowie der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck (EKKW) haben dem Vorhaben mit großer Mehrheit zugestimmt. Auch der CVJM-Deutschland wird sich als Mitträger weiterhin finanziell an der neuen Hochschule beteiligen und Teil des Trägerkonsortiums sein.

 „Als WERTESTARTER-Stiftung möchten wir besonders dazu beitragen, den evangelistisch-missionarischen Schwerpunkt der bisherigen CVJM-Hochschule auch in der neuen Evangelischen Hochschule Hessen zu bewahren und zu stärken“, betont Geschäftsführer Johannes Nehlsen. „Dies geschieht beispielsweise durch eine noch engere Zusammenarbeit mit dem Institut für missionarische Jugendarbeit sowie durch unsere Kooperation im Rahmen der ‚Weiterbildung für Pioniere in Kirche, Mission und Gesellschaft‘.“

Die ersten wichtigen Meilensteine wurden durch die Beschlüsse der Träger bereits erreicht. Ein zentraler Schritt für die Realisierung der EHH steht jedoch noch aus: die Zustimmung des Landes Hessen. Im Koalitionsvertrag der Hessischen Landesregierung ist bereits eine entsprechende Absichtserklärung formuliert, die das grundsätzliche Interesse an einer nachhaltigen Lösung für den Hochschulstandort Hessen unterstreicht.

„Gemeinsam mit den Trägern sind wir sehr optimistisch, dass das Land Hessen nun zeitnah grünes Licht für die neue Evangelische Hochschule Hessen gibt“, sagt Hartmut Hühnerbein, Vorstandsvorsitzender der WERTESTARTER-Stiftung. „Wir stehen hinter diesem zukunftsweisenden Weg und freuen uns auf die weitere Zusammenarbeit.“

08. Mai 2025

Thomas Rachel, MdB, Botschafter der WERTESTARTER, ist wiedergewählt!

Thomas Rachel, MdB, der Dürener Bundestagsabgeordnete und Sprecher für Kirchen und Religionsgemeinschaften der CDU/CSU Bundestagsfraktion, der auch Mitglied im Rat der Evangelischen Kirche Deutschland (EKD) ist, wurde zum zwölften Mal in Folge mit über 96% der Stimmen im Amt des Bundesvorsitzenden des Ev. Arbeitskreises der CDU/CSU wiedergewählt. Rachel ist seit 22 Jahren EAK Bundesvorsitzender. Die WERTESTARTER gratulieren herzlich.

Bei seiner Wahl in Hannover hat Thomas Rachel deutlich gemacht:

 „Das Christentum war immer politisch. Als Christen sind wir aufgefordert, in die Gesellschaft hineinzuwirken. Überall dort, wo die Kirchen auf der Grundlage ihrer eigenen Botschaft des Evangeliums zu den grundlegenden ethischen Fragen der Würde des Menschen Stellung nehmen und den Schwachen Gesicht und Stimme geben, haben sie eine große gesellschaftspolitische Relevanz und sie finden Gehör. Das Interesse am Evangelium und an den Christlichen Werten ist auch außerhalb der Kirchenmitglieder in unserer Gesellschaft weiterhin sehr hoch. Dort, wo die politische Dimension von Kirche unmittelbar Ausfluss der Evangeliums Verkündigung ist, wirkt sie befruchtend, inspirierend und ist wirksam. Sie erreicht Menschen weit über die Mitgliedschaft hinaus. Weil die Botschaft genuin ist, nur die Kirchen können sie sagen. Wenn diese Botschaft aber nur als weitere Stimme mit spezifischen Empfehlungen in der Tagespolitik wahrgenommen wird, dann machen sich die Kirchen selber klein. Dann verlieren sie ihre Authentizität, die sie gerade von allen anderen Organisationen unterscheidet und damit ihre einzigartige Wirkkraft.“

Damit hat Thomas Rachel auf den Punkt gebracht, worum es in unserer Gesellschaft geht und welchen unverzichtbaren Wert der christliche Glaube und die daraus abzuleitenden christlichen Werte haben.

08. Apr. 2025

WERTESTARTER-Stiftung erneut für verantwortungsvollen Umgang mit Spendengeldern ausgezeichnet

Im Rahmen der Mitgliederversammlung des Deutschen Spendenrates wurde der WERTESTARTER-Stiftung erneut das begehrte Spendenzertifikat verliehen. Damit wird der Stiftung zum wiederholten Mal ein transparenter, wirtschaftlicher und satzungsgemäßer Umgang mit Spenden- und Fördergeldern bescheinigt. Das Spendenzertifikat bestätigt, dass die WERTESTARTER-Stiftung die Grundsätze des Deutschen Spendenrates erfüllt. Dazu zählen insbesondere eine sparsame Mittelverwendung sowie eine nachvollziehbare und zweckgerichtete Förderung. Das Verfahren schafft Vertrauen und bietet Spenderinnen und Spendern Sicherheit über die Verwendung ihrer Zuwendungen.

„Als spendenfinanzierte Stiftung ist es uns ein großes Anliegen, die größtmögliche Transparenz und Wirkung unserer Arbeit zu zeigen. Neben einer kontinuierlichen Wirkungsmessung verpflichten wir uns mit der Zertifizierung durch den Spendenrat freiwillig zu deutlich strengeren Standards als gesetzlich vorgeschrieben“, betont Johannes Nehlsen, Geschäftsführer der WERTESTARTER-Stiftung, der die Auszeichnung in Essen persönlich entgegennahm.

Das Spendenzertifikat ist das einzige Prüfverfahren in Deutschland, bei dem unabhängige Wirtschaftsprüfer die Kontrolle übernehmen. Die Einhaltung der Zertifikatskriterien wird im Turnus von drei Jahren erneut überprüft.

26. März 2025

Wir suchen eine/n Werkstudent/in