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17. Juli 2024

Drei Jahre Löwenherzschule in Ludwigsburg, Tamm

Ihren dritten Geburtstag hat die Löwenherzschule in Tamm bei Ludwigsburg am Samstag, den 13. Juli, gemeinsam mit ihren Spendern, Eltern und deren Kindern gefeiert. Bei einem Sommerfest trugen Kinder Lieder vor und führten ein Theaterstück auf, das die Entstehungsgeschichte der Schule darstellte. Schulgründer und Leiter Stefan Ziegler blickte froh und zufrieden auf drei ereignisreiche Jahre zurück. In seiner Dankesrede an alle Helfer betonte er: „Von Null auf ganz neu konnten wir unser Schulkonzept starten.“ Noch immer sei es eine „winzig kleine Schule“, aber: „Wenn man Euch heute sieht, sind wir so beschenkt mit einem großen Netzwerk an Unterstützern, das sich über die Jahre aufgebaut hat.“

Die Wertestarter mit Sitz in Berlin haben die Schule von Anfang an beraten, begleitet und finanziell gefördert. Dr. Wolfgang Dannhorn vom Vorstand der christlichen Stiftung erinnerte in seiner Grußbotschaft in Tamm: Eine Schulgründung sei „Schwerstarbeit, riskant, und nicht immer von Erfolg gekrönt.“ Der Preis dafür sei jedoch eine Schule, „die Naturnähe und Glauben vereint“. Hier nähmen Kinder die biblischen Erzählungen in ihre Herzen auf, die dadurch verwandelt würden zu Löwenherzen. „Durch das Wort gerüstet, dürfen sie gestärkt und tapfer durchs Leben gehen“, sagte Dannhorn.

Nachfrage ist riesig

Vor drei Jahren, am 13. September 2021, startete die Löwenherzschule mit 14 Kindern. Heute sind es 30 Schüler in drei Klassen. Noch sind es vier Lehrer, doch schon ab September 2024 kommen eine weitere Klasse für zehn weitere Schülern sowie ein Lehrer hinzu. „Der Andrang ist riesig“, sagt der Schulleiter Ziegler. „Wir könnten noch einmal eine solche Schule eröffnen. Doch weil uns noch die Lehrer fehlen, müssen wir leider bis zu 40 Kindern jährlich absagen.“

Mit nur 450 Euro auf dem Konto sei das Projekt damals gestartet. Dass es heute etwa 450.000 Euro sind und die Schule von einem „kleinen Pflänzchen“ zu einem „guten, jungen Baum“ anwuchs, sei nur durch „Spenden, Gebete und Wunder“ möglich gewesen, sagte Ziegler. Der 40-jährige Pädagoge hat selbst drei Kinder und ist Geschäftsführer des Trägervereins „Shalom“ und Mitbegründer der Schule.

Worin unterscheidet sich die Löwenherzschule von anderen Schulen?

Die Löwenherzschule ist eine Bekenntnisschule, das heißt, alle Lehrer müssen sich zum christlichen Glauben bekennen. Die Schule sieht sich zudem dem Bekenntnis der Evangelische Allianz verbunden. Dem zufolge stehen im Zentrum des Glaubens der dreieine Gott, der die Welt erschaffen hat und sich in seinem Sohn Jesus Christus offenbart hat, und der stellvertretend für alle Menschen gestorben ist.

Die Eltern müssen keine Christen sein, erklärt Ziegler. Hilfreich sei es aber natürlich, wenn sie sich mit dem christlichen Bekenntnis einverstanden erklären. Rund ein Drittel der Eltern seien sogar nicht gläubig, sie freuten sich aber über den „lebendigen, freundlichen Glauben“, den die Kinder hier vermittelt bekommen. „Hier muss niemand beten oder singen. Aber natürlich kommen die Kinder mit einem lebendigen Glauben an Jesus in Kontakt.“ Es sei interessant zu beobachten: Die Menschen treten aus den Kirchen aus und machen vielleicht schlechte Erfahrungen mit Christen, doch deren gute Arbeit werde hoch geschätzt, so Ziegler.

Schwerpunkt Naturverbundenheit

Bis zu fünf Monate im Jahr sollen sich die Schülerinnen und Schüler in der Natur aufhalten, das ist Teil des pädagogischen Konzeptes. „Unser Ziel ist es, den Kindern ein 'Löwenherz' zu vermitteln, ein starkes, resilientes, in Gott ruhendes Herz mit einer eigenen Identität“, sagt Ziegler, für den Glaube und Naturverbundenheit zusammengehören. Schließlich habe Gott den Menschen in einen Garten gesetzt, den er bebauen und pflegen sollte. „Lernen sollte man auch nicht für einen bestimmten eigennützigen Zweck, etwa für die eigene Anerkennung“, fügt der Schulleiter hinzu. „Kinder lernen aus Neugier für Gottes Schöpfung.“

Zu diesem Konzept gehört auch: Kein Smartphone bis zum Alter von 17 Jahren! Grundsätzlich sei nur eine Stunde mit visuellen Medien am Tag erlaubt. Das habe nichts mit Weltabgewandtheit zu tun, sagte Ziegler. „Wir möchten die Kinder vor dem schützen, was viele Erwachsene schon nicht im Griff haben. Wir konfrontieren sie lieber mit der Realität, mit der Natur, mit der Welt da draußen.“

Und für die nächsten drei Jahre?

Im Moment findet der Unterricht noch in den Räumen eines Gemeindehauses statt. Kommendes Jahr soll der Bau eines eigenen Schulgebäudes beginnen, wenn alle Genehmigungen erteilt sind. Dann sei auch Platz für die weiterführenden Klassen der Sekundarstufen (die Klassen 5 bis 10). Der Bau werde etwa 5 Millionen Euro kosten, rechnet Ziegler vor. Die Schulgebühren liegen bei 120 Euro pro Kind pro Monat. Das Land Baden-Württemberg gebe ab September Zuschüsse in Höhe von etwa 1,4 Millionen Euro. „Es fehlen also noch mindestens 3,4 Millionen Euro.“

Die Wertestarter halfen der Schule nicht nur mit einer Geldspende in Höhe von rund 100.000 Euro, sondern auch durch fachliche Beratung. In der Verwaltung, beim Erstellen eines Finanzplanes sowie bei pädagogischen und theologischen Fragen. „Die Wertestarter stellen Kontakte her, zu bereits bestehenden Schulen oder zu erfahrenen Organisationen wie etwa den Verein deutscher Privatschulen oder den Verband evangelischer Bekenntnisschulen“, sagte Ziegler und weiter: „Die Starthilfe war für uns eine enorme Motivation. Ohne die Wertestarter stünden wir heute nicht dort, wo wir heute stehen.“ Die christliche Stiftung hat in den vergangenen vier Jahren deutschlandweit über 20 Schulen entweder erfolgreich gestartet oder die gute Weiterentwicklung begleitet.

„Die Löwenherzschule kann auch weiterhin jederzeit mit Fragen zu uns kommen“, versichert Olga von Lüttichau vom „Projektmanagement Schule“ bei den Wertestartern. Allen Kirchenaustritten und Tendenzen zur Säkularisierung zum Trotz, erlebten christliche Schulen geradezu einen Boom. Auch den nicht-christlichen Eltern sei offenbar bewusst, dass ihr Kind dort in einer wunderbaren, freundlichen Gemeinschaft erzogen wird. Von Lüttichau stellt fest: „Die Kirche lehnen viele ab, aber die christlichen Schulen tragen nach wie vor gute Früchte. Die Früchte wollen alle, aber die Wurzeln nicht unbedingt. Aber wenn ein Baum keine Wurzeln mehr hat, kommen irgendwann auch keine Früchte mehr.“